Wer trägt die Vasektomie Kosten?
Eine Vasektomie ist nach Sichtweise der gesetzlichen Krankenkassen Bestandteil der persönlichen Lebensplanung und muss daher in vollem Umfang vom Patienten selbst getragen werden. Die Krankenkassen übernehmen eine Sterilisation beim Mann nur, wenn dies medizinisch erforderlich ist. Dazu muss ein ärztliches Gutachten vorliegen, das die Notwendigkeit einer Vasektomie bescheinigt. Auch Privatpatienten können nur in den seltensten Fällen mit einer Kostenübernahme durch den Versicherungsträger rechnen. Hier legen private Krankenkassen dieselben Maßstäbe an wie gesetzliche Krankenkassen.
Keine Ausnahmen von der Regel
Auch Menschen, die Sozialhilfe erhalten, können nicht auf eine Kostenübernahme – auch nicht in Teilen – hoffen. Laut Sozialgesetzbuch (SGB XII § 49) gilt dasselbe wie bei den gesetzlichen Krankenkassen: Es muss eine Erkrankung vorliegen, die eine Unfruchtbarmachung medizinisch erforderlich macht. Anders sieht es mit den Folgekosten bei eventuell auftretenden Komplikationen aus. Dann übernehmen die Krankenkassen in bestimmten Fällen einen Teil der für die Folgebehandlung anfallenden Vasektomie Kosten.
Auch wenn der Patient die Kosten für eine Sterilisation selbst übernehmen muss, ist es nicht empfehlenswert, die Auswahl des Facharztes alleinig vom Kostenfaktor abhängig zu machen. Das Augenmerk sollte eher auf der Anzahl der bereits durchgeführten Eingriffe und der Qualifizierung des Arztes liegen. Falls Sie noch auf der Suche nach einem geeigneten Urologen sind, können Sie sich auf unserer Seite “Vasektomie-Zentren” nach qualifizierten Urologen in Ihrer Nähe erkundigen. Bei diesem können Sie sich dann noch genauer über die Vasektomie Kosten informieren.
Bei der Kostenfrage gilt es allerdings zu bedenken, dass es sich bei der Vasektomie um eine dauerhafte Verhütungsmethode handelt, die nach der Sterilisierung andere Verhütungsmittel überflüssig macht und keine Kosten mehr verursacht. Nicht zuletzt sind die Kosten im Vergleich zu einer Sterilisierung bei der Frau relativ gering.
Sterilisierung Mann oder Frau – nicht nur eine Kostenfrage
Während die Vasektomie Kosten bei durchschnittlich 400 – 600 Euro liegen, kann die Sterilisation bei der Frau mehr als 1.000 Euro kosten. Das ist nicht verwunderlich – denn eine sogenannte Tubenligatur, bei der beide Eileiter abgebunden werden, ist ein weit komplexerer Eingriff. Eine Tubenligatur wird mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder einer offenen Bauch-OP durchgeführt und erfordert eine Vollnarkose. Dies bedeutet eine enorme gesundheitliche Belastung für die Frau. Auch liegen die Risiken bei dieser Operation weit höher als bei einer ambulant mit Lokalanästhesie durchgeführten Vasektomie. Zu den Risiken gehören unter anderem permanente Blutungsstörungen, die in letzter Konsequenz häufig ein Entfernen der Gebärmutter erfordern.
Unerwünschte Auswirkungen bei der Frau
Bei der Sterilisation der Frau gibt es noch weitere wichtige Aspekte zu bedenken. Mitunter stellen die Eierstöcke ihre Arbeit ein und produzieren keine Sexualhormone mehr. Das kann zu einem vorzeitigen Einsetzen der Menopause mit den bekannten negativen Auswirkungen führen. Frauen, die früh in die Wechseljahre kommen, tragen zum Beispiel ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Doch nach einer Sterilisierung leidet oft nicht nur der Körper, sondern auch die Seele der Frau. Nicht selten hat der Eingriff depressive Verstimmungen und eingeschränkte Libido zur Folge – die Lust am Sex geht verloren. Es gilt also, vor einer Entscheidung sorgfältig Pro und Kontra beider Eingriffe abzuwägen.
Ist eine Vasektomie teurer als andere Verhütungsmethoden?
Da die Krankenkassen nicht für die Vasektomie Kosten aufkommen, ist die Entscheidung für eine Sterilisation mit Kosten verbunden, die vom Patienten aufzubringen sind. Allerdings ist die dafür veranschlagte Summe nur einmal fällig und erspart die Kosten für künftige Empfängnisverhütung. Auf lange Sicht erweist sich die Vasektomie als eine der günstigsten Methoden zur Empfängnisverhütung.
Vasektomie Kosten im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln
Gehen wir von monatlichen Ausgaben von 16 Euro für die Pille aus, amortisieren sich die Vasektomie Kosten bereits nach 2 – 3 Jahren. Auch mechanische Verhütungsmittel wie Kondome haben auf die Dauer ihren Preis und bieten leider auch nicht immer die erwünschte Sicherheit. Verhütungsmittel wie Spirale oder Hormonstäbchen müssen alle paar Jahre ausgetauscht werden. Dann wird jedes Mal erneut der nicht unerhebliche Anschaffungspreis von etwa 200 Euro fällig – plus Kosten für das Einsetzen. Andere Antikonzeptiva wie das Diaphragma sind zwar relativ preisgünstig und lassen sich mehrere Jahre nutzen, müssen jedoch vor jedem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden. Außerdem bieten sie nur zusammen mit chemischen Spermiziden Sicherheit, die ebenfalls mit etwa 10 Euro pro Tube zu Buche schlagen.
Sterilisation rückgängig machen
Was tun, wenn sich eine Vasektomie trotz reiflicher Überlegung für den Mann irgendwann als Fehler erweist? Dank modernster Operationsmethoden ist es heute möglich, eine Vasektomie wieder rückgängig zu machen. Allerdings gelingt dies nicht in allen Fällen. Die sog. Refertilisierung bzw. Vasovasostomie verlangt große Expertise und erfordert einen komplizierten mikrochirurgischen Eingriff. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und hat zum Ziel, den Mann wieder zeugungsfähig zu machen. Bei dem Eingriff werden die durchtrennten Samenleiter wieder zusammengeführt und in mehreren Gewebeschichten mikrochirurgisch miteinander vernäht.
Wie hoch sind die Kosten für eine Refertilisierung?
Die Kosten für eine Refertilisierung können stark variieren und liegen bei 2.000 – 6.000 Euro. Wie kommt dieser erhebliche Unterschied zu den Vasektomie Kosten zustande? Hier sind zunächst verschiedene Verfahren zu nennen, die je nach gegebenen Voraussetzungen zur Anwendung kommen. In den meisten Fällen kann eine Vasovasostomie durchgeführt werden. Dabei verbindet der Spezialist die durchtrennten Samenleiter wieder miteinander. Erweisen sich die Samenleiter während des Eingriffs als undurchlässig und damit als nicht funktionsfähig, nimmt der Arzt eine Tubulovasostomie vor. Dabei legt der Urologe eine Art Bypass. Er stellt eine direkte Verbindung zu den Nebenhoden her, wo die Spermien produziert werden. Diese Methode ist sehr viel zeitaufwendiger und komplizierter. Der Eingriff wird nur von wenigen Operateuren in spezialisierten Refertilisierungszentren durchgeführt. Entsprechend höher sind die Kosten – allerdings ist dort auch die Erfolgschance höher.
Des Weiteren hängen die Gesamtkosten davon ab, ob der Eingriff ambulant oder stationär durchgeführt wird und welche Narkoseart zum Einsatz kommt. Wie bei einer Vasektomie sind auch Voruntersuchung und Nachbehandlung ein Kostenfaktor. Außerdem fallen Kosten für die Nutzung des OP-Saals, der damit verbundenen Technik, Nahtmaterial etc. an. Nicht zuletzt sind häufig auch Reisekosten einzuplanen, da nur wenige spezialisierte Urologen diesen Eingriff durchführen.
Fazit:
Eine Vasektomie ist trotz des kurzen ambulanten Eingriffs keine Kleinigkeit und will gut überlegt sein. Auch wenn grundsätzlich die Möglichkeit zur Wiederherstellung der Fruchtbarkeit besteht, kann kein Arzt den Erfolg garantieren. Wer sich für eine Sterilisierung entscheidet, sollte deshalb unter Umständen eine vorherige Kryokonservierung – ein Einfrieren seiner Samenzellen – erwägen. Denn die persönliche Lebenssituation kann sich jederzeit ändern, auch wenn die Familienplanung bereits abgeschlossen scheint.
Nicht zuletzt birgt jeder Eingriff – mag er noch so unkompliziert sein – gewisse Risiken und Nebenwirkungen. Trotzdem ist die Vasektomie eine der sichersten und günstigsten Verhütungsmethoden und hat sich für viele Männer bewährt. Ein Vorgespräch mit einem erfahrenen Urologen kann letzte Zweifel klären und wichtiger Teil der Entscheidungsfindung sein. Die von uns aufgelisteten Vasektomiezentren bieten spezialisierte Urologen, die diesen Eingriff täglich durchführen und entsprechend viel Erfahrung mitbringen. Hier finden Sie ein Vasektomie Zentrum in Ihrer Nähe.